Afghanistan
1979 –
1989 Überfall und Krieg der Sowjetunion gegen Afghanistan
1989 –
2001 Bürgerkrieg und Taliban
Seit
Oktober 2001 - Der Krieg der „Anti-Terror-Allianz“
Seit
Januar 2002 – Interimsregierung und Wiederaufbau
Die Zerstörung der Landwirtschaft
Schlafmohn-Opium-Heroin: die
Wiedergeburt einer Geisel
Die
medizinische Versorgung
Die Minen
Die Flucht
Die Rückkehr
;
Nach UN Angaben liegen noch
immer ca. 10 Millionen Minen und Blindgänger in Afghanistan
verstreut. Afghanistan gehört damit zu den gefährdetsten Ländern der
Welt. Hunderttausende Afghanen, insbesondere Frauen und Kinder,
wurden bislang durch Minen verstümmelt und zu Krüppeln. Besonders
heimtückisch und für Kinder gefährlich sind sogenannte
„Schmetterlings“ - Minen. Sie sehen harmlos wie Spielzeug aus;
explodieren jedoch bei der geringsten Berührung und zerfetzen Hände
und Arme. Bis heute fallen im Durchschnitt 12 Menschen pro Tag den
Minen zum Opfer.
Das
Auffinden und „Räumen“ der Minen ist technisch schwierig und geht
nur schleppend voran. Mit speziell trainierten
„Sprengstoff-Spürhunden“ versuchen Hilfsorganisationen die Minen
aufzufinden und sie dann zu zerstören und unschädlich zu machen. Bei
der derzeitigen Geschwindigkeit des Minenräumens dauert es
allerdings noch Hunderte von Jahren, bis alle Minen geräumt sind.
Viele Flüchtlingen aus den Nachbarländern können im wesentlichen
wegen der verminten Dörfer nicht nach Afghanistan zurückkehren.
Eine von unzählig vielen Schmetterlingsminen explodierte in seiner Hand. Eine Teilamputation wurde erforderlich.
Experten und Hunde gehen über die Felder zum Minensuchen
Die Flucht
Von den ca. 15 Millionen Einwohnern Afghanistans im Jahr 1980 sind
in den vergangenen 23 Jahren ca. 6 Millionen geflohen; das
entspricht 40 Prozent der Bevölkerung !!
Diese "afghanische Völkerwanderung" von 1979 bis 2001 ist der größte
Exodus der Geschichte seit dem Auszug der Juden ins Gelobte Land.
Hunderttausenden gelang die Flucht in westliche Länder, davon kamen
ca. 90 000 Menschen nach Deutschland. Die meisten jedoch
“vegetieren“ in erbärmlichen Flüchtlingslagern grenznah in Pakistan
und im Iran oder leben als sogenannte „interne“ Flüchtlinge
innerhalb Afghanistans unter unvorstellbar primitiven Bedingungen.
In diesen elenden Flüchtlingslagern gelang es militanten
islamistischen Fundamentalisten Hunderttausende von afghanischen
Kindern – zumeist Waisenkinder - in sogenannten „Koranschulen“ (Madrassa)
für den aggressiven, antiwestlichen Islam zu ködern. Einige dieser
Koranschulen wurden zu einer Brutstätte der Taliban und des
islamistischen Terrorismus.
Um den Flüchtlingen zu einem menschenwürdigen Leben zu verhelfen,
würde viel Geld gebraucht. Doch nur ca. 10 US $ stehen dem UNHCR
(Hochkommissar für Flüchtlinge der Vereinten Nationen) zur
Versorgung eines Flüchtlings pro Jahr ( !! ) zur Verfügung - weniger
als ein Tropfen auf den heißen Stein.
Die Rückkehr
Bis 2001 war es den Flüchtlingen kaum möglich in ihr Heimatland
zurück zu kehren, ganz im Gegenteil: Noch während des Taliban –
Regimes (1994 – 2001) strömten neue Flüchtlinge an die
Grenzübergänge und überschritten illegal und unter großer Gefahr die
geschlossenen Grenzen. Sie mussten sich in Pakistan verstecken und
erhielten monatelang keine offizielle Unterstützung (Nahrung,
Unterkunft und medizinische Versorgung) durch die UNO, weil sie sich
"illegal" in den Flüchtlingslagern aufhielten.
Die Perspektivlosigkeit in den überfüllten Flüchtlingslagern,
insbesondere das Fehlen jeder Art von Schulausbildung, trieb viele
bildungshungrige Afghanen auch weiterhin zur Flucht in westliche
Länder.
Seit im Januar 2002 die ISAF–Truppen in Kabul für Sicherheit zu
sorgen und UN-Organisationen am Wiederaufbau des Landes zu arbeiten
begannen, kehren die ersten Flüchtlinge aus Pakistan zurück in
ihr Heimatland. Die meisten kommen nach Kabul und hoffen dort
Sicherheit, ein Dach über dem Kopf, Essen, Arbeit - und endlich
Frieden zu finden. So hat sich die Einwohnerzahl Kabuls in den
vergangenen 18 Monaten auf fast 3 Millionen Einwohner verdoppelt !!
Noch leben ca 300 000 hervorragend ausgebildete afghanische
Flüchtlinge in Europa. Ihre Rückkehr wäre besonders wichtig für den
Wiederaufbau des Landes, doch solange ungewiss ist, ob sie überhaupt
Arbeit und eine qualifizierte Schulausbildung für ihre Kinder finden
und solange die medizinische Versorgung immer noch sehr desolat ist,
ist sehr verständlich, dass die Rückkehr noch hinausgezögert wird.