Kinderhilfe Afghanistan

Afghanistan

27.9.2004

48 000 Euro gesammelt

Schüler wanderten für Afghanistan

Von Annekathrin Gut

Hochmotivierte kleine Wanderer und junge Jogger mit glühend roten Wangen - zwischen Obernuländer Landstraße und den Brogfelder Wiesen war gestern Vormittag viel Bewegung angesagt. 700 Schüler des Ökumenischen Gymnasiums liefen für einen guten Zweck. Der Erlös der „Sozialwanderung“ geht zugunsten einer Mädchenschule nach Afghanistan.

Um 8.30 Uhr begrüßte Lusise Schserf alle Teilnehmer. Anschließend starteten Schüler, Eltern und Lehrer in Mehreren Etappen zur zehn, 14 oder 20 km langen Wanderung. Während die Schüler der Klassen 5 und 6 gemeinsam wanderten, taten sich viele der älteren Schüler als Läuferteams zusammen.

Wer den längsten Atem hatte, brachte die meisten Spenden ein: Ziel war es, eine möglichst lange Strecke zurückzulegen, denn für jeden erwanderten Kilometer gab es mindestens 50 Cent. Das Geld zahlten Sponsoren, die von den Schülern in den vergangenen Wochen geworben worden waren. Auf diese Weise erwanderte jeder Schüler gestern zwischen 50 und 120 Euro. Insgesamt kamen 48.000 Euro zusammen.

Das ökumenische Gymnasium organisiert die „Sozialwanderung“ alle zwei Jahre und sammelt damit Geld für unterschiedliche gemeinnützige Projekte. Das diesjährige Engagement für die „Kinderhilfe Afghanistan“ scheint den Nerv der Jugendlichen getroffen zu haben: Sie seien besonders eifrig bei der Sponsorensuche gewesen, so eine Lehrerin.

Die „Kinderhilfe Afghanistan“ ist eine private Initiative des ehemaligen Bundeswehrarztes Rainer Erös, die schon bundesweit in den Medien für Aufmerksamkeit gesorgt hat. Mit dem Geld, das die Bremer Schüler erwandert haben, soll eine zerbombte Mädchenschule wieder aufgebaut werden.

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48.000 Euro für Afghanistan

Schüler des Ökumenischen Gymnasium erwandern Spenden für Mädchenschule

Annekathrin Gut


Das Prinzip ist so einfach wie effektiv: Jeder Schüler des Ökumensichen Gymnasiums suchte sich in den letzten Wochen möglichst viele Sponsoren. Am Sonnabendvormittag wanderten, joggten und radelten die Schüler, was das Zeug hielt. Rund um die Wümmewiesen führte die Strecke, und die Geldgeber zahlten für jeden gelaufenen Kilometer mindestens 50 Cent. 48.000 Euro haben die Schüler auf diese Weise erwandert. Das Geld wird für den Aufbau einer Mädchenschule in Afghanistan gespendet.

„Das ist wirklich ein sehr gutes Ergebnis“, freute sich Schulleiter Wilfried Kurth am Nachmittag, nachdem die Kilometertabellen der rund 700 Schüler zusammengerechnet worden waren. Alle zwei Jahre organisiert das Ökumenische Gymnasium eine solche „Sozialwanderung“. In diesem Jahr kommt das Geld der „Kinderhilfe Afghanistan“ des ehemaligen Bundeswehrarztes Reiner Erös zugut.

„Dort werden Schulen zerbombt, die bauen wir jetzt wieder auf“, erklärt Dennis noch etwas außer Atem auf dem Schulhof des Ökumenischen Gymnasiums. Der Fünftklässler war 14 Kilometer gejoggt und hatte dabei einiges an Spenden gesammelt. Elf Sponsoren hatten sich auf seiner Liste eingetragen, darunter eine Tankstelle, ein Supermarkt und Autohäuser.

„Für einen guten Zweck, da laufen wir gerne“, meinte Henrik Stefes, zum Anlass passend gekleidet in einem weißen T-Shirt mit „ÖG“-Logo. 120 Euro hatte sich der 14-jährige auf 20 Kilometern erlaufen. Ein bis zwei Euro hatte ihm jeder seiner fünf Sponsoren – sein Onkel und ein paar Freunde – versprochen. Die Sponsorensuche hatte sich allerdings nicht ganz einfach gestaltet: „Ich habe das auf den letzten Drücker gemacht, weil mein Bruder die Gegend schon abgegrast hat.“

Bonnie Flamme, Sandra Schweigert, Birte Seevers und Anna Schopp aus der 9. Klasse schafften 20 Kilometer. „Und das in zwei Stunden. Das ist ziemlich gut“, fand Anna. Während ihre Mitschülerinnen auch mal eine Pause auf dem Fahrrad eingelegt hatten, war sie fast die ganze Strecke gelaufen. „Ich spiele viel Tennis“, erklärte sie ihre gute Kondition.

„Wenn man zusammen läuft, macht das Spaß“, erzählte Bonnie, die von den Eltern und Verwandten rund 50 Euro eingesammelt hatte. Die „Sozialwanderung“ habe sich gelohnt, fand Anna. „Man tut ja ein gutes Werk.“ Die Schülerinnen freuen sich darüber, dass sie Mädchen in Afghanistan helfen können. Und sie haben eine recht genaue Vorstellung davon, was mit dem Geld passiert: „Einen Vormittag hat eine Familie, die da lebt, das vorgestellt“, erzählte Sandra . Und Anna ergänzte: „Da hat man Mitleid.“

„Dieses Afghanistan-Projekt ist so gut präsentiert worden“, fand auch Lehrerin Sabine Sölter, die an einem Tisch die Kilometerlisten der 7. Klassen sammelte. „Die Kinder sind über die Hintergründe informiert worden. Sie wissen, dass die Mädchen in diesen Ländern ganz besonders schlecht Karten haben.“

Besonders beeindruckend habe viele Schüler, dass keine Bnken in das Projekt eingeschaltet werden und auf diese Weise einiges an Gebühren gespart werden kann. Denn die Organisatoren des Kinderhilfe-Projektes werden das Geld in ihren Taschen nach Afghanistan transportieren und die Euros dort direkt auf dem Markt gegen Landeswährung tauschen.

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