Frankenberg. "Man muss bei den Kindern anfangen, wen man etwas verändern will," sagt Silke Richert. Die Ehefrau des Kommandeurs der Frankenberger Burgwald-Kaserne, Peter Richert, hat zusammen mit einigen Offiziersfrauen einen Förderkreis für die Kinderhilfe Afghanistan ins Leben gerufen.
Auslöser war ein Vortrag des Gründers Dr. Reinhard Erös. Auf einer Veranstaltung der Gesellschaft für Wehr- und Sicherheitspolitik hatte der ehemalige Oberstarzt im Juli die Arbeit seiner Organisation in dem von Besatzung, Bürgerkrieg und Unterdrückung gebeutelten Land am Hindukusch vorgestellt. Zusammen mit seiner Frau Anette und afghanischen Mitarbeitern unterstützt Dr. Erös seit 1998 Kinder und Frauen in den Ostprovinzen Afghanistans und den Flüchtlingslagern in Pakistan. Die Organisation betreibt Basisgesundheitsstationen, Mutter- und-Kind-Kliniken, ein Waisenhaus und elf so genannte Friedensschulen.
Übliche Fächer wie die Landessprachen Paschtu und Farsi, Naturwissenschaften und Englisch werden ergänzt durch das Fach "Erziehung zum Frieden", das in Zusammenarbeit mit der UNO in den Lehrplan aufgenommen wurde. Ziel ist es, jungen Afghaninnen und Afghanen ein weltoffene, humanistische Bildung zu vermitteln und so den fanatischen Koranschulen der Taliban entgegenzuwirken. Unterrichtet werden die Schülerinnen und Schüler ausschließlich von Frauen, die bekanntlich während des Taliban-Regimes unterdrückt wurden.
Silke Richert versteht den Förderkreis als "Durchgangsstation" für Sammelspenden an die Kinderhilfe Afghanistan. Alle Mitarbeiter der Organisation arbeiten nach ihrer Aussage ehrenamtlich, so dass die Spenden ohne Abzug die einzelnen Projekte erreichen. "Nicht nur Firmenspenden, auch die Bereitschaft Einzelner zu kleinen regelmäßigen Beiträgen bringen die Projekte voran," betont Silke Richert. Sie hofft, Dr. Erös bereits bei seinem Vortrag auf dem Bataillonsseminar in der Burgwald-Kaserne eine Spendenscheck überreichen zu können.
