Kinderhilfe Afghanistan

Afghanistan

Amberger Zeitung vom 18.12.2003

Gute Schulbildung bietet den besten Schutz

Dr. Reinhard Erös spricht im Ortenburg-Gymnasium über "Kinderhilfe Afghanistan" - Menschenrechte

Oberviechtach. (lg) "Der beste Schutz vor Fundamentalismus und Gewalt ist die Schulbildung!" Dr. Reinhard Erös, ehemaliger Oberstarzt der Bundeswehr aus Mintraching bei Regensburg, wendet diesen Grundsatz seit Jahren in Pakistan und Afghanistan an.

Anlässlich des "Tages der Menschenrechte" besuchte er die Sozialkundeklassen des Ortenburg-Gymnasiums und informierte aus erster Hand über seine Friedensschulen, in denen heute Tausende von Schülerinnen und Schülern in Dörfern und Kleinstädten Afghanistans unterrichtet werden. Die Oberviechtacher Gymnasiasten der zehnten Jahrgangsstufe erlebten bei ihrem Projekt-Vormittag, an dem auch der in der Entwicklungshilfe erfahrene Teunzer Arzt Helmut Eder teilnahm, einen engagierten und mutigen Kämpfer für seine Sache, der die Dinge beim Namen nennt.

"Ganz toll war, was ich eben gehört habe", lobt Dr. Erös die Schülerinnen Kathrin Lesser, die über das Frauenbild im Koran informierte, und Susanne Wolf, die einleitend Erös Buch "Tee mit dem Teufel" vorgestellt hatte. Dabei ist Dr. Erös nach eigenem Bekunden kein Mann des geschriebenen Wortes: "Das muss man erzählen!", betont der kommunikative Referent in seinem begeisternden Vortrag, in den er die jungen Zuhörer immer wieder mit Rückfragen einbezieht.

Wenige ausgewählte Dias verdeutlichen die abenteuerlichen und gefährlichen Aktivitäten des Mintrachinger Arztes, der bereits zur Zeit der russischen Besatzung illegale Krankenstationen in Höhlen eingerichtet hatte, um der geschundenen Bevölkerung Afghanistans zu helfen.

Zwischen seine lebendigen Berichte lässt der erfahrene Arzt lebenskundliche Hinweise für die Jugendlichen einfließen: "Engagiert euch in der Politik und überlasst dieses Feld nicht Karrieristen", ruft er die Schüler auf und hängt gleich ein medienkritisches Statement an: "Nicht alles, was geschrieben wird, stimmt." In Afghanistan hat er die Erfahrung gemacht, dass man mit einfachen medizinischen Mitteln viel erreichen könne. Es müsse nicht immer High-Tech-Medizin sein.

Reinhard Erös heutiges Engagement gilt mit Untersützung seiner Frau und seiner Kinder besonders den Mädchen in Afghanistan.

Sie hatten unter den Fundamentalisten besonders zu leiden. Mit dem Besuch der Friedensschulen wird ihnen eine wertvolle Zukunftsperspektive eröffnet.

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