Kinderhilfe Afghanistan

Afghanistan

Amberger Zeitung vom 19.10.04

Lebensfreude wecken

Annette Erös informiert über Afghanistan-Hilfsprojekt


Pressath. (nn) "Die besten Investitionen in die Zukunft Afghanistans sind Bildung und Erziehung der nachwachsenden Generation." Annette Erös, Frau des bekannten Arztes Dr. Reinhard Erös, hielt bei einem sehr gut besuchten Vortrag von Volkshochschule und Kulturkreis im Pfarrsaal ein leidenschaftliches Plädoyer für das kriegsgebeutelte Land und seine Menschen.

In ihrem fast zweistündigen Vortrag beschäftigte sich Annette Erös zunächst speziell mit der Rolle der Frau.

Schon Mohammed habe versucht, den Frauen in einer von Männern dominierten Welt zu helfen und Verbesserungen für sie zu erzielen, erläuterte die Rednerin. Mohammed habe ein Erbrecht für Frauen eingeführt und genau deren Versorgung geregelt. Erstaunlich sei immer wieder, so Erös, dass trotz erbärmlichster wirtschaftlicher Bedingungen der Zusammenhalt in den Familien oft besser funktioniere als in Deutschland.

Annette Erös ging ferner auf die strikte Trennung beider Geschlechter im Islam ein. Dagegen sei in besonderer Weise bei den schlimmen Vorfällen im Bagdader Gefängnis Abu Ghreib verstoßen worden. Seit nunmehr 25 Jahren würden die Afghanen besonders um den Frieden im eigenen Land kämpfen, informierte die Referentin. Nach der Invasion der Sowjets 1979 hätten die Taliban das Volk in eine weitere Katastrophe gestürzt. Nahezu sieben Jahre hätten diese ein grauenvolles Terrorregime ausgeübt.

Primitive Koranschulen hätten Universitäten und Schulen ersetzt, Museen seien geplündert und Kulturdenkmäler zerstört worden. Vor allem Frauen und Mädchen seien von den Taliban ihrer elementaren Grundrechte beraubt worden, berichtete Erös: Jede Art von Schulbesuch oder Berufsausbildung sei verboten worden.

Seit knapp drei Jahren keimt nun wieder Hoffnung. Mit Hilfe afghanischer Mitarbeiter haben sich Annette und Dr. Reinhard Erös besonders der Kinder und Frauen angenommen. In den Ostprovinzen und grenznahen Flüchtlingslagern würden vor allem mit deutschen Spenden Gesundheitsstationen, Mutter-Kind-Kliniken und Friedensschulen betrieben, wie die Rednerin mit Dias unterstrich. Man wolle den Anschluss an die moderne westliche Welt schaffen.

Sogar Unterricht am Computer werde an den Schulen angeboten, merkte Erös an. Über 800 Lehrerinnen, Ingenieure, Ärzte, Schwestern und andere würden ein regelmäßiges Einkommen erhalten und damit ihre Familien ernähren.

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