Regensburg/Straubing. (we) Der größte Container der Welt auf dem Weg nach Afghanistan: Am Montag startete in Straubing das neue Projekt der Kinderhilfe von Dr. Reinhard Erös aus Mintraching (Kreis Regensburg.)
An Bord sind 20 Tonnen High-Tech-Güter im Wert von 1,5 Millionen Euro. Die wertvolle Fracht wird über Hamburg dann per Schiff und Eisenbahn nach Asien gebracht - finanziert durch Spenden, die zum Großteil aus der Oberpfalz kommen. Mit an Bord ist nach Angaben von Erös unter anderem eine komplette Ausstattung für Operationen (OP-Tisch, Narkose etc.). Sie ist für das Zentralkrankenhaus der Provinz Nangahar vorgesehen.
Weiter im Container: 250 Computer mit Monitoren für zehn neue Computerschulen in Ostafghanistan, 100 Schullandkarten, Globusse, Lehrbücher für Deutsch, Englisch, Mathematik, Physik, Chemie - alles Spenden von Oberpfälzer Schulen. Zwei Photovoltaik-Anlagen sollen außerdem Strom für 500 Haushalte liefern. Auch Einzelteile für 1000 Solarkocher sind an Bord. Damit soll Holz gespart werden. Erös: "Das ist in Afghanistan sehr rar und extrem teuer."
Diese Einzelteile werden in einer von der "Kinderhilfe Afghanistan" neu eröffneten "Lehrlingswerkstatt" von Waisenkindern zu Solarkochern zusammmengebaut. Unter Anleitung eines deutschen "senior expert", ein pensionierter Ingenieur und ehrenamtlicher Mitarbeiter der Hilfsorganisation, lernen dort diese "Azubis" den Umgang mit Solartechnik. Die Solarkocher werden dann in den besonders armen Bergdörfern kostenlos verteilt.
Erös betont, dass Afghanistan keine wertvollen Bodenschätze wie Erdöl oder Gold besitze, aber "überaus bildungshungrige und intelligente Kinder". Ihnen soll mit moderner Technik eine Perspektive ermöglicht werden. Erös wird Anfang September wieder nach Afghanistan reisen, um sich über den Stand der Projekte zu informieren.
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