Kinderhilfe Afghanistan

Afghanistan

Mit Musik und Worten Mut schöpfen

Gelungenes Benefizkonzert der Band "Kirchenwecker" - Erlös für Kinderhilfe Afghanistan

Tirschenreuth. (zch) Gospels, Spirituals, Sacro-Pop, traditionelle ethnische Lieder aus verschiedenen Kontinenten und vieles mehr brachte am Sonntag Nachmittag der Chor "Kirchenwecker" zusammen mit seiner Band aus Postbauer-Heng in die Stadtpfarrkirche.

Unter dem Titel "Leben überdenken" konnten die zahlreich erschienen Zuhörer dem professionellen Gesang des Chores und seiner Solistinnen lauschen und zu den mitreißenden Rhythmen der Band mitklatschen und die Fußspitzen wippen lassen. Aber nicht nur Rhythmus und eingängige Melodien waren zu hören.

Spenden für Kinderhilfe

Bei den meditativen Zwischentexten von Susi Maier, die mit "Gott loben", "Liebe schenken", "Freude leben" oder "Toleranz wagen" betitelt waren, wurde man auch zum "Frieden schaffen", "Mut schöpfen" oder "Engagement zeigen" ermutigt. Chor und Band unter der Leitung von Albert Maier spielten nicht nur zur sichtlichen Freude der Zuhörer, sondern vornehmlich für einen guten Zweck.

Die gesammelten Spenden kommen der "Kinderhilfe Afghanistan" (www.kinderhilfe-afghanistan.de), einer privaten Initiative der Arztfamilie Dr. Reinhard Erös zugute, die seit 1998 in den afghanischen Ostprovinzen und in den Flüchtlingslagern Pakistans Basisgesundheitsstationen, Mutter- und Kindklinken, Waisenhäuser sowie 14 "Friedensschulen" für insgesamt über 30 000 Kinder betreibt. Auf eigene Kosten besucht Dr. Erös mehrfach jährlich die Projekte, kontrolliert die Arbeit und stellt sicher, dass die Spendengelder sparsam und sinnvoll eingesetzt werden.

Der pensionierte Oberstarzt der Bundeswehr, der bereits über 20 Jahre Erfahrung im Bereich humanitärer und Katastrophenhilfe in zahlreichen Ländern hat, freute sich in seiner kurzen Begrüßungsrede besonders, wieder in seiner Heimatkirche sein zu dürfen, in der er als Ministrant ein und aus ging.

Gast aus Afghanistan


Dr. Erös war jedoch nicht allein zu dem Konzert gekommen, er hatte seinen afghanischen Mitarbeiter und langjährigen Freund Khazan Ghul mitgebracht, der in fließendem Deutsch über die Projekte in den abgelegenen ländlichen Regionen seiner Heimat berichtete. Der Pädagoge, der in Deutschland Mathematik und Physik studierte, leitete 2005 den Bau der Friedensschule für rund 800 Jungen und Mädchen in Khost - einer der kärgsten Regionen im Osten Afghanistans - wo er auch Schulleiter ist. "Nur durch Bildung können die Missverständnisse zwischen den Völkern beseitigt werden, niemals durch Krieg, Gewalt oder den Einmarsch fremder Armeen", meinte Ghul in seiner anschaulichen Rede.

Gerade deshalb sei das Projekt "Kinderhilfe Afghanistan" so wichtig, da es auch und gerade den Kindern der armen Landbevölkerung einen Schulbesuch und die wichtige Bildung ermögliche und nicht, wie andere Hilfsprojekte in den großen Städten hängen bliebe.

Moslem in Kirche

Als sichtbares Zeichen der Toleranz und der gelungenen Verständigung auf beiden Seiten wertete Dr. Erös die Tatsache, dass in Zeiten, in denen Terror und Bombendrohungen die Medien beherrschen, ein gläubiger Moslem in einer katholischen Kirche seinen Turban ablegt, um hier für sein Land und die Kinder seiner Heimat mit den friedlichen Waffen der Bildung zu kämpfen.

 

 

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