Aachener Zeitung vom 6.4.2003
Erös lässt die Schwächsten nicht im Stich
Stolberg. «Es geht um Europas Verantwortung für die Welt: Dr. Reinhard Erös ist die personifizierte Verantwortung», begründet Annelene Adolphs, Geschäftsführerin des Direktoriums Europäischer Sozialpreis zu Stolberg, die Entscheidung über den diesjährigen Kandidaten. Am 3. Oktober wird Erös im Museum Zinkhütter Hof den Preis entgegennehmen.
«Wir wollen keine bekannten Persönlichkeiten, sondern Menschen aus dem Volk auszeichnen», erklärt Peter Schöner, Sprecher des Direktoriums. Die Veranstaltung im Oktober solle ein Fest für jemanden aus der Mitte der Gesellschaft sein.
Doch so ganz unbekannt ist Dr. Reinhard Erös nicht. Schließlich leitet er die größte private Hilfsorganisation für Afghanistan und war in diesem Zusammenhang schon Gast bei Alfred Biolek. Auch die Magazine «Stern» und «Spiegel» haben bereits über seine Arbeit berichtet.
Als Bundeswehrarzt hat Dr. Erös über zwanzig Jahre Erfahrung im Bereich humanitärer und Katastrophenhilfe in Indien, Bangladesch, Kambodscha, Pakistan, Afghanistan, Iran, Albanien, Ruanda und Ost-Timor.
Seit 1985 engagiert er sich in und für Afghanistan. Die «Kinderhilfe Afghanistan» ist eine private Initiative von Erös, seiner Ehefrau Annette und ihren fünf Kindern Veit (22), Urs (21), Welf (19) und den Zwilligen Cosima und Veda (10).
Von 1987 bis Ende 1990 lebte Erös mit seiner Familie in der afghanischen Grenzstadt Peschawar. Als Ärztlicher Leiter einer deutschen Hilfsorganisation arbeitete er im afghanischen Kriegsgebiet. Seine Frau errichtete und leitete die «Europäische Schule Peschawar», jetzt «Friedensschule Peschawar».
Durch das Projekt «Kinderhilfe Afghanistan» haben sie den Kontakt zu dem Land aufrechterhalten und beachtliche Projekte realisiert.
Gemeinsam mit afghanischen Mitarbeitern werden in den Ostprovinzen Afghanistans und in den Flüchtlingslagern in Pakistan Basisgesundheitsstationen, Mutter-Kind-Kliniken, Waisenhäuser und Friedensschulen unterstützt und betrieben.
Auch die Milchverteilung an Kleinkinder gehört zu den vielfältigen Aufgaben. In den Schulen wird neben Fächern wie Englisch, Mathematik, Geographie und Gesundheitslehre auch das Fach «Erziehung zum Frieden» unterrichtet.
Bewusst richtet sich die Hilfe nicht an die Hauptstadt Kabul, sondern an ländliche Regionen, wo die Not am größten ist.
Weitere Informationen zu dem Projekt sind unter http://www.kinderhilfe-afghanistan.de erhältlich
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