Kinderhilfe Afghanistan

Afghanistan


Erös: Sind nicht betroffen

Keine Anschläge in Schulen der "Kinderhilfe"


Moosburg. Besorgte Anrufe hat Dr. Reinhard Erös am Dienstag von Moosburger Bürgern erhalten, die in den Nachrichten von dem Angriff vermutlich der Taliban auf eine Mädchenschule in Afghanistan gehört haben. "Unsere Schulen liegen tatsächlich in der Nähe. Wir sind aber nicht betroffen", schilderte Erös am Dienstagnachmittag der Moosburger Zeitung am Telefon.
14 Menschen wurden bei dem Anschlag nach Angaben der AP verletzt, sechs Schulkinder im Alter von sieben bis zehn Jahren wurden getötet. Der Nachrichtenagentur zufolge hatte das Geschoss die Schule in Assadabad im Osten des Landes während des Unterrichts getroffen; ein Teil der Schüler sei zu diesem Zeitpunkt im Hof unterrichtet worden. Die Schule liege in der Nähe eines von den US-Truppen geführten Militärstützpunktes.
Deshalb hält es Dr. Erös auch für möglich, dass der Militärstützpunkt das eigentliche Ziel des Anschlags war. "Aus diesem Grund haben wir von Anfang an unsere Schulen weit weg von militärischen Einrichtungen errichtet. Und wir haben zum Beispiel bei den letzten Parlamentswahlen in Afghanistan alle unsere Schulen als Wahllokale zur Verfügung gestellt", schilderte Erös im Namen der "Kinderhilfe Afghanistan", die bereits 15 Schulen in dem Land errichtet hat. "Wir haben auch darauf gedrängt, dass diese Schulen während der Wahl nicht von USamerikanischem Militär beschützt werden, weil wir das für kontraproduktiv halten."
Während die Wahlbeteiligung in den Schulen der Kinderhilfe bei über 60 Prozent gelegen habe - über die Hälfte der Wähler waren Frauen -, seien in Wahllokalen, die von den US-Amerikanern bewacht wurden, nur 15 Prozent der Bevölkerung an die Urnen gegangen, darunter so gut wie keine Frauen.
Erös: "Die Menschen haben Angst, dass sie besonders durch die Tali ban gefährdet sind, wenn die US-Soldaten anwesend sind."


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